
Förderprogramme für Batteriespeicher in Deutschland – Übersicht nach Bundesländern (Stand 2025)
Der Einsatz von Batteriespeichern zur Eigenverbrauchsoptimierung von Solarstrom wird in Deutschland zunehmend unterstützt. Neben bundesweiten Förderungen bieten auch einzelne Bundesländer und Kommunen ergänzende Programme an. Im Folgenden finden Sie eine aktuelle Übersicht über verfügbare Fördermaßnahmen nach Regionen.
Bundesweite Fördermöglichkeiten
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KfW-Förderung (Programm 270)
Eigentümerinnen und Eigentümer von Photovoltaikanlagen können zinsgünstige Kredite für die Anschaffung und Installation von Batteriespeichern beantragen. Das Programm ermöglicht eine Finanzierung der Gesamtkosten inklusive Planung und Installation über die eigene Hausbank. -
Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaik & Speicher
Seit dem 1. Januar 2023 gilt für PV-Anlagen bis 30 kWp sowie die zugehörigen Speicher eine 0 % Umsatzsteuerregelung. Dies reduziert die Anschaffungskosten erheblich und gilt sowohl für Neuanschaffungen als auch für Nachrüstungen.
Förderung nach Bundesländern
Baden-Württemberg
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Derzeit keine landesweiten Förderprogramme.
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Kommunale Förderung in Stuttgart (bis 300 €/kWh, max. 15.000 €) und Freiburg (150 €/kWh, max. 1.500 €).
Bayern
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Kein aktives Landesprogramm für Speicher.
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Einzelne Städte (z. B. München, Regensburg) bieten kommunale Zuschüsse an – die Förderkonditionen sind lokal unterschiedlich.
Berlin
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Förderprogramm "SolarPLUS" mit bis zu 300 €/kWh nutzbarer Speicherkapazität (max. 15.000 €).
Brandenburg
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Aktuell keine spezifischen Förderangebote für Batteriespeicher.
Bremen
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Keine Förderprogramme vorhanden.
Hamburg
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Derzeit keine staatliche oder kommunale Speicherförderung.
Hessen
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Kein überregionales Förderprogramm.
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Stadt Wiesbaden bezuschusst Batteriespeicher mit bis zu 500 €.
Mecklenburg-Vorpommern
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Keine aktiven Fördermaßnahmen für Stromspeicher.
Niedersachsen
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Landesweit keine Speicherförderung.
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Stadt Hannover unterstützt Speicherprojekte mit Zuschüssen von bis zu 9.000 €.
Nordrhein-Westfalen
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Kein landesweites Förderprogramm.
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Kommunale Förderungen z. B. in:
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Düsseldorf (250 €/kWh, max. 10.000 €),
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Köln (geplante Förderung von 250 €/kWh),
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Essen (Pauschalförderung bis 4.000 €).
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Rheinland-Pfalz
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Keine Förderungen auf Landesebene.
Saarland
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Kein aktives Speicherförderprogramm bekannt.
Sachsen
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Zinsgünstige Kredite über die Sächsische Aufbaubank für Projekte ab 35.000 €, auch für Batteriespeicher.
Sachsen-Anhalt
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Investitionszuschüsse für Unternehmen und Kommunen bei Stromspeichern ab 30 kWh Speicherkapazität.
Schleswig-Holstein
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Keine spezifische Förderung von Batteriespeichern vorhanden.
Thüringen
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Aktuell keine Programme zur Unterstützung von Stromspeichern.
Hinweis zur Aktualität
Die Verfügbarkeit und Ausgestaltung der Programme kann sich ändern. Es empfiehlt sich, regelmäßig Informationen bei lokalen Energieagenturen oder Förderbanken einzuholen.
Bei der Planung eines Stromspeichers sollten mehrere wichtige Faktoren berücksichtigt werden, um eine wirtschaftliche und technisch sinnvolle Lösung zu finden:
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Energiebedarf und Lastprofil: Analysieren Sie Ihren Stromverbrauch über den Tag und das Jahr hinweg. Ein Speicher sollte zur Deckung Ihres Eigenverbrauchs passen, nicht über- oder unterdimensioniert sein.
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PV-Anlage und Erzeugungsprofil: Der Speicher sollte optimal auf die Leistung und das Erzeugungsverhalten Ihrer Photovoltaikanlage abgestimmt sein.
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Speicherkapazität: Die Größe des Speichers hängt vom Eigenverbrauchsanteil und der gewünschten Autarkie ab. Üblich sind Systeme mit 4–15 kWh Kapazität im privaten Bereich.
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Technologie und Lebensdauer: Achten Sie auf die eingesetzte Zelltechnologie (z. B. Lithium-Ionen) sowie auf die Zyklenfestigkeit und Garantiebedingungen.
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Wirtschaftlichkeit: Prüfen Sie Fördermöglichkeiten, Einsparpotenzial beim Strombezug und die Amortisationszeit des Systems.
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Sicherheitsstandards: Der Speicher sollte alle relevanten Normen und Sicherheitsanforderungen erfüllen (z. B. VDE-Richtlinien).
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Notstrom- und Ersatzstromfähigkeit: Wenn Sie bei Stromausfall versorgt sein möchten, achten Sie auf entsprechende Funktionen und eine geeignete Installation.
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Einbindung ins Energiemanagement: Der Speicher sollte mit einem Energiemanagementsystem kompatibel sein, um optimale Steuerung und Transparenz zu gewährleisten.
Viele Hausbesitzer mit bestehender Photovoltaikanlage nutzen bislang nur einen kleinen Teil ihres selbst erzeugten Solarstroms direkt – meist nur rund ein Viertel. Der Grund: Die Stromproduktion erfolgt vor allem tagsüber, während der Bedarf häufig in den Abendstunden steigt. Ein nachrüstbarer Stromspeicher kann helfen, diese Diskrepanz auszugleichen und die Eigenversorgung deutlich zu erhöhen.
Wann lohnt sich ein Stromspeicher als Nachrüstung?
Ohne Speicher und intelligentes Energiemanagement landet der Großteil des erzeugten Stroms im öffentlichen Netz. Die Vergütung dafür ist in den letzten Jahren jedoch stark gesunken – derzeit liegt sie bei rund 8 Cent je Kilowattstunde (Stand: Anfang 2024). Im Gegenzug kostet zugekaufter Strom rund das Vierfache.
Durch das Zwischenspeichern des Solarstroms lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf 50 bis 80 % steigern – abhängig von Speichergröße und Verbrauchsprofil. Bei einem typischen Haushalt mit 6 kWp PV-Leistung und rund 6.000 kWh Jahresertrag sind Einsparungen von mehreren Hundert Euro im Jahr realistisch. Wichtig ist jedoch eine wirtschaftlich sinnvolle Speichergröße: Ein zu großer Speicher kostet unnötig viel, ein zu kleiner schöpft das Potenzial nicht aus.
Ohne Speicher (25 %) | 50 % Eigenverbrauch | 80 % Eigenverbrauch | |
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Eigenverbrauch / kWh | 1.500 | 3.000 | 4.800 |
Einspeisung / kWh | 4.500 | 3.000 | 1.200 |
Einspeisevergütung / € | 365 | 243 | 97 |
Zukauf Netzstrom / kWh | 3.500 | 2.000 | 200 |
Kosten Netzstrom / € | 1.225 | 700 | 70 |
Gesamtkosten / € | 860 | 447 | -27 |
Wie groß sollte der Stromspeicher sein?
Die ideale Kapazität hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere von der Anlagengröße und dem Stromverbrauchsverhalten im Haushalt. Als grober Richtwert gilt: Etwa 1 kWh Speicherkapazität pro installiertem kWp PV-Leistung ist oft ein guter Ausgangspunkt. Ziel ist nicht eine vollständige Unabhängigkeit vom Netz, sondern ein optimales Verhältnis von Investitionskosten und Einsparpotenzial.
Lohnt sich auch eine Erweiterung der PV-Anlage?
Gerade ältere Anlagen sind oft kleiner dimensioniert. Angesichts steigender Strompreise und zunehmendem Energiebedarf (z. B. durch E-Autos oder Wärmepumpen) kann eine Erweiterung sinnvoll sein – allerdings sollte man bedenken, dass für neue Modulflächen keine Altvergütung gilt. In manchen Fällen ist es deshalb wirtschaftlich vorteilhafter, den Umbau erst nach Ablauf der Förderperiode (EEG-Vergütung) vorzunehmen.
Welche Speichertechnologien sind für die Nachrüstung geeignet?
Prinzipiell lassen sich fast alle Photovoltaikanlagen mit einem Stromspeicher kombinieren. Besonders flexibel sind sogenannte AC-Speicher, die hinter dem Wechselrichter angeschlossen werden. Diese Variante ist unkompliziert nachrüstbar, benötigt jedoch einen zusätzlichen Wechselrichter, was geringfügig höhere Umwandlungsverluste mit sich bringt.
DC-Speicher hingegen werden direkt zwischen PV-Modulen und Wechselrichter eingebunden und arbeiten dadurch effizienter. Allerdings erfordern sie eine aufwändigere Integration und oft auch den Austausch bestehender Komponenten wie des PV-Wechselrichters.
Alternativ können Hybrid-Wechselrichter eingesetzt werden, die PV- und Batteriespeicher in einem System vereinen. Sie sind eine zukunftssichere Lösung – insbesondere dann, wenn in absehbarer Zeit ein Speicher nachgerüstet werden soll.
Für wen lohnt sich die Nachrüstung besonders?
Besitzer von Altanlagen mit hoher Einspeisevergütung profitieren aktuell noch stärker von der Netzeinspeisung. Für sogenannte Post-EEG-Anlagen (ohne Förderanspruch) dagegen, die für ihren Strom nur noch einen geringen Börsenpreis erzielen, ist ein Stromspeicher oft eine attraktive Lösung zur Eigenversorgung – vorausgesetzt, die Anlage liefert genügend Energie zum Speichern.
Fazit:
Ein Stromspeicher lässt sich auch nachträglich gut integrieren – besonders mit einem modularen System, das sich an den individuellen Verbrauch anpassen lässt. Je nach Anlagengröße, Eigenverbrauchsverhalten und Strompreisentwicklung kann sich die Investition schnell rechnen. Eine individuelle Beratung hilft, die wirtschaftlich und technisch optimale Lösung zu finden.